Frieden und Ruhe des Gemeinwesens bei Domingo de Soto
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Der Dominikanertheologe Domingo de Soto war in der friedensethischen Tradition bisher unbekannt - zu Unrecht, wie diese Arbeit zeigt: Denn Soto war nicht nur eine im 16. Jahrhundert anerkannte geistige Größe und einflussreiche Person des gesellschaftspolitischen Lebens. Sein umfangreiches literarisches Werk zur Rechtstheologie, Philosophie, Sakramententheologie und damals aktuellen Themen war auch maßgeblich für die Verbreitung der Lehre der Schule von Salamanca mitverantwortlich. Diese Arbeit nimmt das gesamte Werk Domingo de Sotos in den Blick, um aus den vielen in seinen Schriften verstreuten Stellen zu Frieden und Krieg seine Friedensethik zu rekonstruieren, die Bestandteil seiner Staatsethik ist.
Anhand friedensethischer Schlüsselbegriffe wie pax, bellum, iustitia, ius, lex, auctoritas und potestas erschließt die Arbeit den friedensethischen Ansatz Sotos im Kontext seiner eigenen Systematik, der Ideengeschichte und Zeitgeschichte. Dabei zeigt sich Domingo de Soto als spätmittelalterlicher Autor des Übergangs auf dem Weg in die Neuzeit. Er setzt innerhalb seines Ordnungsmodels auf Institutionalisierung und Verrechtlichung und gibt diesen Zielen ein ethisches Fundament. Durch sie sollen Frieden und Ruhe des Gemeinwesens garantiert werden. Auch den Kriegsfall versucht Soto rechtlich einzuhegen und die Gewalt zu begrenzen. Hier wird sichtbar wie das Konzept vom gerechten Krieg in die gegenwärtige Friedensethik mit der Grundidee der Überwindung und Einschränkung militärischer Gewalt weiterentwickelt wurde.
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