Fressen und gefressen werden
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1, 3, Universität Erfurt, Veranstaltung: Kannibalen im Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausbeutung ist ein großes Wort. Einerseits kann es für das unangemessene Ausnutzen von Menschen stehen, andererseits aber auch für die Ausschöpfung natürlicher Ressourcen.
Schon immer haben sich Menschen Gedanken gemacht, wie sie Dinge für sich am besten nutzbar machen können. Umso höher die Effizienz wurde, desto größer wurden Ansiedlungen und damit die Bevölkerung. Thomas Robert Malthus beobachtete als Ökonom diese Entwicklungen sehr kritisch und stellte die These auf, dass die Nahrungsmittelproduktion auf dem Niveau des 18. Jahrhunderts nahezu konstant bliebe, die Bevölkerungszahl jedoch ständig ansteige. Dies muss folglich zu einem Ungleichgewicht und schwerwiegenden Ausmaßen für die Menschheit führen. Der Film "Soylent Green" (1973) Richard Fleischers thematisiert beide Auslegungen von 'Ausbeutung'. Aufgrund dessen soll zunächst ein Überblick über Malthus' Theorie gewonnen und darauf aufbauend untersucht werden, in wieweit Malthus' Ansichten des 18. Jahrhunderts auf die futuristische Darstellung Fleischers New Yorks von 2022 übertragbar sind.
Kann diese Gesellschaft, wie sie in "Soylent Green" konstruiert wird, funktionieren? Ist sie also ein real vorstellbares Szenario, wie es Malthus vorhergesehen hat? Da die Vorstellung der ökonomischen Verhältnisse zum Ende des 18. Jahrhunderts in dieser Darstellung notwendig ist, soll im ersten Kapitel direkt auf T. R. Malthus' "An Essay on the Principle of Population" (1798 / 1803) und dessen, für den Film relevanten Punkte eingegangen werden.
Wo ist jedoch der Kannibale im Film, wenn ein Großteil der Menschheit sich, wie am Filmende festgestellt wird, von Menschenfleisch ernährt? Ist er immer noch Kannibale, wenn er sich dessen gar nicht bewusst ist? Moralische, sowie soziologische Grundfragen werden hierbei hinterleuchtet.
Da diese Arbeit die Verbindung der Malthus-Falle zum Film behandeln soll und auf das vorhergehende Referat aufbaut, wird weitestgehend auf filmstrukturelle Fragen verzichtet, da dies im Rahmen dieser Arbeit zu Ungunsten der Thesenbehandlung ausfallen würde.
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