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»Vernunft« ist in der europäischen Philosophie seit den Griechen der zentrale Begriff für das Selbstverständnis und die Weltorientierung des Menschen. Der Begriff soll Kriterien der Rationalität vorgeben. Damit ist dann auch unmittelbar die Frage nach dem Irrationalen, seiner Bedeutung und nach »vernünftigen« Kriterien für seine Abgrenzung gestellt. Spätestens mit Kant tritt zu dem abstrakten Gegensatz des Rationalen und Irrationalen aber ein dritter Begriff in die Diskussion, der Begriff einer »fremden Vernunft«, in deren anderem »Horizont« als vernünftig und gut begründet gelten kann, was im eigenen als unvernünftig erscheinen mag. Was über den eigenen Horizont geht, muß, wie Kant feststellt, »darum nicht über den Horizont anderer« gehen.Dieser vierte Band in der Reihe »Zeichen und Interpretation« behandelt Probleme, die sich im Ausgang von der unaufhebbaren Differenz der Vernunft ergeben.
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