Free Fall - Ohne Netz und doppelten Boden
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Schließe ab, mit dem, was war. Sei glücklich über das, was ist. Bleibe offen für das, was kommt. Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede.
So das Geleitwort, das Autorin und Protagonistin Ann dem Leser ihres Buches für die Lektüre mit auf den Weg gibt. Und sie schickt noch eine Warnung voraus: Wem das Lesen des Buches ¿Wir Kinder vom Bahnhof Zoö zu belastend gewesen sei, der möge von ihrem Buch besser gleich die Finger lassen.
Eine solche Warnung ist durchaus angebracht. Denn ¿Free Fall¿ eröffnet Einblicke in eine Lebensgeschichte, aus der zu entkommen dem menschlichen Verstand als eine schiere Unmöglichkeit erscheinen muss. Im jungen Alter von 13 Jahren verlässt die Protagonistin ihr allzu behütetes Elternhaus samt dessen Eintönigkeiten, um sich auf die Suche nach einem unabhängigen und freien Leben zu begeben. In einer Einrichtung für obdachlose Mädchen findet sie Aufnahme, doch schnell kommt sie auf Abwege, landet im Drogenmilieu und gerät in eine sich immer schneller drehende Abwärtsspirale der Abhängigkeiten. Von immer stärkeren Drogen, zwielichtigen Freundschaften, misslingenden Entziehungskuren und nicht enden wollenden negativen Kontakten, die Erpressung, Gewalt, Sex und Prostitution mit sich bringen. Dass Ann es am Ende schafft, sich aus diesen Abgründen herauszuarbeiten, mag dem Leser wie ein Wunder erscheinen, lässt sich aber auch ganz real mit dem eisernen Willen erklären, den sie bei dem Vorhaben, sich selbst zu befreien, an den Tag legt.
Und so ist diese bedrückende und wahre Lebensgeschichte ebenso ein Leuchtfeuer der Hoffnung für alle diejenigen, die für ihr eigenes Leben kein Land mehr sehen, wie es eine glühende Warnung an den Rest der Welt ist, sich vorzusehen auf den Wegen, die man so einschlägt im Leben.
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