Frau Holle und die Frage nach der Göttlichkeit. Jacob Grimms (Re)Konstruktion in seiner Deutschen Mythologie
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1, 0, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Idee für diese Hausarbeit kam mir in dem Seminar Deutsche Sagen der Brüder Grimm. In deren Sagensammlungen findet sich als siebte Sage Frau Holle und der treue Eckart, in der Frau Holle mit einem Heer durch Schwarza in Thüringen reitet. Da mir Frau Holle bisher einzig als Märchengestalt bekannt ist, stellt sich mir die Frage nach der Stellung Frau Holles in der Mythologie der Deutschen. Als Anführerin eines Heeres vermute ich eine götterspezifische Zuordnung in der Sagenwelt unter mythologischem Aspekt. Laut Erika Timm findet sich schon im Märchen ein Hinweis auf universelle Beständigkeit ihrer Herkunft. Der Fall in den Brunnen zieht in erster Linie das Ertrinken mit sich und somit das Ende des Lebens. Allerdings gelangt man durch den Fall in das Unterweltreich der Frau Holle. Die drei dort zu erledigenden Aufgaben repräsentieren Fruchtbarkeit. Somit ist alle Fruchtbarkeit im Unterweltreich vereint, das den Quell allen Lebens darstellt. Da es aber durch das Aufschütteln der Betten auf der Erde schneit, ist die Welt der Frau Holle gleichzeitig das Himmelreich, wovon man allerdings zurück in unsere irdische Welt gelangt. "Zusammen ist also das Reich, in dem Frau Holle und nur sie gebietet, belohnt und straft, das Universum". Jacob Grimms Deutsche Mythologie wird Grundlage meiner Hausarbeit sein, in dem ich seine (Re)Konstruktion Frau Holles als germanische Göttin untersuche. Als Vergleichsliteratur befasse ich mich mit den Ausarbeitungen von Erika Timm in ihrem Buch Frau Holle, Frau Percht und verwandte Gestalten. Zuzüglich werde ich Beate Kellners Grimms Mythen - Studien zum Mythosbegriff und seiner Anwendung in Jacob Grimms Deutscher Mythologie hinzuführen, um das Göttliche an der Sagengestalt Frau Holle kritisch zu betrachten.Beginnen werde ich mit der etymologischen Analyse um darauffolgend die Wesenszüge zu nennen. Dabei muss gesagt sein, dass ich mich durch die regionalen Namensabwandlungen in Deutschland, auf den Namen Holda beschränken werde. Weiterhin gehe ich auf die Parallelgestalt Percht ein, die sich in vielerlei Hinsicht der Holda ähnelt. Um den geschichtlichen Hintergrund abzudecken, werde ich Erika TimmsAusarbeitungen zu frühen Holda-Belegen aufzeigen. Die Frage nach der Göttlichkeit werde ich im letzen Kapitel noch einmal genauer betrachten.
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