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Was ist die Liebe? Ein starkes Gefühl, eine intersubjektive Relation, eine christliche Tugend, eine göttliche Eigenschaft. Im Mittelalter ist es vor allem eine Kunst - etwas, das man regelgeleitet auszuführen hat.
Im Anschluss an Roland Barthes sind in der Studie zweiundzwanzig alphabetisch angeordnete Fragmente - von «Abhängigkeit» bis «Zugrundegehen» - versammelt. Sie erlauben einen differenzierten Einblick in die Figuren der Sprache der Liebe, wie sie in den zentralen epischen und lyrischen Texten der mittelhochdeutschen Literatur um 1200 greifbar sind. Von Fragment zu Fragment gilt es, eine Sprache der Sinnlichkeit zu entdecken, die in diskursive Traditionen eingebunden ist und ihr Sinnversprechen wie Verheissungspotential aus dieser Einbindung bezieht, eine Sprache der suggerierten Unmittelbarkeit, die gekonnt mit Vermittlungsformen umgeht, eine Sprache der Liebe zwischen zweien, die auf Formen von Gemeinschaft und Sozialität angewiesen bleibt.
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