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Form und Gesellschaft: Soziologie der Hofgesellschaft von Louis XIV im Spiegel der "Princesse de Clèves" von Madame de La Fayette

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Studienarbeit aus dem Jahr 1976 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1, 0, Universität des Saarlandes (Romanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die "Princesse de Clèves" von Madame de La Fayette gilt im literarischen Genre "Roman" unbestritten als das Meisterwerk der französischen Klassik und unter psychologischen und literaturästhetischen Kriterien als erster moderner Roman der französischen Literaturgeschichte überhaupt. Sie gehört zu den kanonischen Texten, die von der Aura der Zeitlosigkeit umgeben sind. Mme de La Fayette, die ihr Meisterwerk 1678 anonym veröffentlicht hat, schrieb etwa einen Monat nach seinem Erscheinen einen Brief an einen gewissen Chevalier de Lescheraine, worin sie ihren Roman als "parfaite imitation du monde de la cour et de la manière dont on y vit" verstanden wissen will. Die Autorin betont damit den in sozialhistorischer Hinsicht repräsentativen Charakter ihrer Fiktion. Wenn man außerdem bedenkt, dass die hervorstechendste Eigenschaft der Comtesse de La Fayette ihre "divine raison" war, so sollte es auch interessant sein, die sozialhistorische Bedeutung ihres Meisterwerkes aufzuzeigen und dabei auch biographisch oder dokumentarisch relevante Implikationen ihrer Correspondance und Mémoires de la Cour in die Studie mit einzubeziehen. Die Autorin wählt zwar aus Gründen der "bienséance" den Hof von Henri II als historischen Hintergrund, um die Handlung des Romans gemäß dieser literaturästhetischen und moralischen Norm der Klassik zu verfremden, doch verweisen die soziologisch relevanten Implikationen der "Princesse de Clèves" eindeutig auf die Hofgesellschaft von Louis XIV, zu der auch die Comtesse de La Fayette gehört hat. Die vorliegende Studie versteht sich als literatursoziologische Analyse und Interpretation des in der "Princesse de Clèves" dargestellten Gesellschaftsgefüges. Es sollen die Grundlagen für Rang und Prestige, dependente und interdependente Beziehungen sowie deren Problematik und Zwänge in der Hierarchie der höfischen Gesellschaft veranschaulicht werden. Ein Ausblick am Ende der Studie soll auf weiterführende Untersuchungen verweisen, welche die "Princesse de Clèves" in umfassenderer Weise als Meisterwerk der französischen Klassik würdigen wollen und erklären können, warum dieser Roman als einziger seiner Epoche auch noch weit über 300 Jahre nach seinem Erscheinen für die literaturästhetische Rezeption reizvoll blieb.
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