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New York, kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Lawrence Newman ist Personalchef. Es war seine Idee, die Stenotypistinnen im Großraumbüro zu überwachen. Als sein Arzt ihm jedoch eine Brille verordnet, beginnt sein Leidensweg. Denn plötzlich wirkt er in den Augen seiner Mitmenschen irgendwie »jüdisch«. Die Firma versetzt ihn auf einen untergeordneten Posten, treibt ihn schlussendlich zur Kündigung. Und auch in seiner Nachbarschaft sieht er sich zunehmend Anfeindungen ausgesetzt. Die Brille, Symbol seines beruflichen und gesellschaftlichen Abstiegs, beginnt ihm nun die Augen zu öffnen.
Vor dem Hintergrund der schrecklichen Wirkmacht optischer Stereotype will Franziska Neubert mit ihren Holzschnitten dazu anregen, sich kein Bild des Protagonisten zu machen. Reduzierte Formen und bewusst ausgewählte Farben und Mischtöne bestimmen ihre Grafiken. Die Verschiebung der Bildmitte, die Vergrößerungen einzelner Gegenstände und die eigenwilligen Bildkompositionen dienen als stilistische Mittel. Dadurch rückt das scheinbar Normale und Konforme in den Blickpunkt, das bei Miller zum unheimlichen Bodensatz gerät.
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