Flüchtlingskinder

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Harry Samboll wurde im Kriegsjahr 1944 in Breslau (Schlesien) geboren. Obwohl zur Festung erklärt und von den Russen eingeschlossen, gelang es der Mutter mit ihren 2 Kindern in einem Güterzug aus der umkämpften Stadt heraus zu kommen. Die Flucht endete zunächst in Dresden, wo die Familie in den Fliegerangriff der Alliierten geriet und überlebte. Zu Fuß ging es weiter im Winter 44/45. Unterwegs verstarb der 4jährige Bruder des Autors an Diphterie und konnte wegen des gefrorenen Bodens nur mit Schnee bedeckt werden. Letzte Station der Flucht war Ulm in Württemberg, wo Harry Samboll mit seiner Mutter bei Einheimischen einquartiert wurde. Im Raum Ulm fanden sie schließlich eine neue Heimat und der Autor besuchte dort die Schule. Nach der Rückkehr des Vaters aus der sibirischen Gefangenschaft zog die Familie nach Essen im Ruhrgebiet. Nach dem Schulabschluss folgte eine Lehre in einer Rechtsanwaltskanzlei und er studierte anschließend Theologie in Glasgow/Schottland. Sein Praktikum verbrachte er in den USA. Als er 1970 nach Deutschland zurückkehrte arbeitete er bei einer Versicherungsgesellschaft. 1991 brach der Jugoslawienkrieg aus. Harry Samboll engagierte sich in der Flüchtlingshilfe mit vollem Einsatz über 4 Jahre. Selbst Flüchtling gewesen, wusste er was Not bedeutet und half das Leid der Flüchtlinge zu lindern.