Filmische Signifikanten zur Orientierung in Raum und Zeit in der Netflix-Serie "DARK"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1, 0, FernUniversität Hagen (Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Veranstaltung: Mastermodul 1 Grundlagen der Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dieser Hausarbeit wird der Frage nachgegangen, in welcher Form filmische Signifikanten den Rezipierenden der Netflix-Serie "DARK" auf intermedialer Ebene Unterstützung zur Einordnung bieten, in welcher der Parallelwelten und zu welcher Zeit das Geschehen gerade spielt. Unterschiedliche narrative und filmische Mittel dienen hierbei der Orientierung innerhalb der verschiedenen Handlungsstränge. So wird die erzählte Zeit beispielsweise durch bestimmte Musikstücke oder Gegenstände gekennzeichnet.
In der räumlichen Orientierung erfüllen neben den tatsächlichen und in jeder Welt präsenten Orten auch die Windener Höhlen eine weitere wichtige Funktion: Sie können sowohl als liminaler Raum im Hinblick auf die Grenzüberschreitung in Form von Zeitreisen gesehen werden, als auch als Nichtort, als Übergangsort bzw. Zwischenraum zwischen zwei Zeiten. Gleichzeitig erinnern sie an das Labyrinth des Minotaurus und stellen im Verbund mit einem Theaterstück zu Ariadne und Theseus intermediale Bezüge her. Weitere Intertextualitäten und Intermedialitäten verweisen auf eine hohe Komplexität und den notwendigen Zugang zur Erinnerungskultur und dem kommunikativen Gedächtnis der Rezipierenden. Mit diesen Grundlagen soll der, der Serie innewohnende, sprichwörtliche Ariadnefaden, der nicht nur sinnbildlich thematisiert wird, als Orientierung im erzählerischen Labyrinth von "DARK" herausgearbeitet werden.
Der Trailer zur ersten Staffel der in Deutschland und international zwischen 2017 und 2020 veröffentlichten Netflix-Serie "DARK" verweist mit der Aussage, die Frage sei nicht wo, wer oder wie, sondern wann, auf eine der hier grundlegend verhandelten Thematiken. Der Serie zugeschriebene Genre-Angaben variieren von Mystery über Science-Fiction zu Thriller usw. Diese verschiedenen Aspekte sind verwoben mit der Erzählung einer vielschichtigen und generationenübergreifenden Geschichte mehrerer Familien in der fiktiven deutschen Kleinstadt Winden, wobei auch bekannte Coming-of-Age-Aspekte aufgegriffen werden. Die filmische Wiederholung verschiedener Darstellungen gleicher Sequenzen erzeugt Déjà-vus bei den Zuschauenden sowohl auf visueller, als auch auf sprachlicher Ebene (Déjà-écoutés), was ebenso für Verunsicherung der Rezipierenden sorgt, wie eine wechselnde Verfolgung der Erzählstränge in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bei nur auf den ersten Blick gleichbleibenden Orten und auch Personal.
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