Fiktive Antworten auf reale Fragen: Die RAF im Film am Beispiel von "Stammheim" und "Der Baader-Meinhof-Komplex"
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1, 0, Universität Passau (Lehrstuhl für Romanische Literaturwissenschaft/ Landeskunde), Sprache: Deutsch, Abstract: "Es war eine Nachricht, die den Erinnerungsschatz der Bundesrepublik wie eine Rakete traf", heißt es in der Spiegel-Titelgeschichte vom 25. Mai 2009. Die überraschende Nachricht ist: "Karl-Heinz Kurras war bei der Stasi, war Mitglied der SED. Der Mann, der vermutlich unbedroht auf einen harmlosen Demonstranten geschossen hatte, war beseelt von sozialistischen Ideen. Plötzlich fragen sich eine Menge Leute, ob sie das falsche Leben gelebt haben. Ob sie genauso gehandelt hätten, wäre ihnen bewusst gewesen, dass Kurras nicht braunen Träumen nachhing, sondern roten?"
Eine hypothetische, eine unbeantwortbare Frage. Basierend jedoch auf einer Nachricht, die deutlich macht, dass die Geschichte, besonders auch die der RAF, Leerstellen aufweist - Dinge, die wir nie erfahren werden oder spät erfahren haben. Neue Fakten können einen neuen Blick auf Vergangenes erlauben. In Anerkennung eines dynamischen Verhältnisses von Gegenwart und Vergangenheit, von Erinnern und Vergessen, wird in der vorliegenden Arbeit untersucht, wie das Medium
"Film" Leerstellen der RAF-Geschichte bebildert - und welchen möglichen Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung der terroristischen Gruppe daraus folgen könnte.
Im theoretischen Teil der Arbeit wird zunächst der Ort der Erinnerung, das Gedächtnis, als Wesen mit drei Dimensionen definiert. Schwerpunkt der Betrachtung ist das kulturelle Gedächtnis nach Aleida Assmann. Es enthält das Medium "Film", dessen Bedeutung für das kulturelle Gedächtnis nachfolgend eingeordnet wird.
Anschließend werden im analytischen Teil die Filme "Stammheim" und "Der Baader-Meinhof-Komplex" einem Vergleich unterzogen.
Darin wird - sehr exemplarisch - untersucht, wie die Interaktion und das Verhältnis innerhalb der RAF an Hand emotionaler Schlagworte dargestellt werden. Denn die "Innenansicht" der Gruppe und der einzelnen Terroristen ist es, die in der Realität wenig bis gar nicht rekonstruierbar ist, für die die beiden Filme allerdings Bilder
finden und womöglich im Vergleich neben Unterschieden auch gemeinsame
Darstellungstendenzen erkennen lassen. Im Fazit wird die Ausgangsfrage beantwortet, inwiefern die Filme SH und BMK Beiträge
zum kulturellen Gedächtnis sind - also ob Darstellungstendenzen erkennbar sind, die beim Rezipienten ein bestimmtes Bild von der RAF entstehen lassen oder verfestigen könnten.
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