Figurenanalyse und Familienbeziehungen in Thomas Bernhards ¿Ein Kind¿
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract:
"Manchmal geht es mir durch den Kopf, die Geschichte meines Lebens nicht preiszugeben. Diese öffentliche Erklärung aber verpflichtet mich, auf dem einmal beschrittenen Wege weiterzugehen, so Montaigne."
"Ich studiere mich selbst mehr als alles andere, das ist meine Metaphysik, das ist meine Physik, ich selbst bin der König der Materie, die ich behandle, und ich schulde niemandem Rechenschaft, so Montaigne."
Indem Thomas Bernhard über seine eigene Kindheit schreibt, distanziert er sich gewissermaßen von ihr und gleichzeitig von sich selbst. Er betrachtet die wahrscheinlich schwierigste Zeit seines Lebens von außen, wie ein Zuseher, so, als wäre nicht er das Kind, dem diese Anhäufung von Ungerechtigkeiten, Lieblosigkeiten, Ablehnung und Inakzeptanz widerfahren wären.
Sein direkter, harter, aggressiver, unverblümter Stil reflektiert sein gebrochenes Wesen durch die Kindheit. Dennoch darf bei der Lektüre Thomas Bernhards Hang zur Übertreibung für das Extreme nicht außer Acht gelassen werden. Was nun als biographisch gewertet werden kann, was inszeniert ist oder schockierende Effekte erzeugen soll, kann aus dem Werk nicht herausgelesen, sondern nur vermutet werden.
In meiner Arbeit möchte ich herausfinden, wie die einzelnen Figuren des Romans zum Kind stehen und wie sich die Qualität dieser Beziehungen auf die restlichen Beziehungen und auf das Leben des Kindes, auf all seine Einstellungen und Wertvorstellungen auswirkt.
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