Figuren und Sprachgroteske in Elias Canettis "Die Blendung"
BücherAngebote / Angebote:
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 0, Universität Stuttgart (Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Das Groteske, Sprache: Deutsch, Abstract: Elias Canettis Die Blendung fand im deutschen Sprachraum erst spät die Anerkennung als eines der wichtigsten Werke des 20. Jahrhunderts und Klassikers der Moderne. Wurde der Roman in der angelsächsischen Welt schon früh "von der seriösen Kritik neben Joyce und Kafka diskutiert", so konnte das 1931 fertig gestellte und 1936 in einer ersten Auflage im Reichner Verlag in Wien erschienene Werk erst nach einer Neuauflage 1963 bei der deutschen Literaturkritik Beachtung finden. Diese war jedoch selbst dann noch nicht offen für eine die sprachliche und gesellschaftskritische Leistung des Romans anerkennende Rezeption: Hans Magnus Enzensberger bezeichnete das Buch nach seiner Neuauflage als "literarisches Monster", dessen Lektüre er als "unerträglich" empfand. Sogar 1980 noch wies Marcel Reich-Ranicki dem "ungenießbar[en]" Roman einen hinteren Platz innerhalb des Literaturkanons zu.
Die Kraft der Blendung liegt aber gerade in ihrer ungenießbaren Qualität, die durch die Darstellung eines quälenden Bildes der Welt, die von abnormalen Menschen durchsetzt ist, entsteht . Diese entfremdete Welt resultiert "wie bei Kafka oder Beckett, aus der schlichten Weglassung all dessen, was - als Zukunft, Hoffnung, Willen [..] - den , funktionierenden', voll definierten Menschen ausmacht", und der auffälligen Erzählweise des Romans. Canettis sprachliches Genie, das ihn in der kunstvollen Verwendung der Erzähltechnik des inneren Monologs einen Platz neben Joyce einnehmen lässt, ermöglicht es ihm "all die bizarren Kreaturen völlig innerhalb ihrer eigenen Wahnlogik und streng im eigenen Tonfall sprechen zu lassen" , ihnen sozusagen ihre jeweils eigene akustische Maske (E.C.) überzuziehen.
Durch die konsequente Verwendung der
Folgt in ca. 5 Arbeitstagen