Ferdinand Tönnies, Politische Schriften 1919-1933
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Drei Themen dominieren die "Politischen Schriften" zwischen 1919 und 1933. Allerdings verschieben sich die Schwerpunkte. Außenpolitische Probleme im Gefolge des Ersten Weltkriegs und der sich anschließenden Friedensverhandlungen treten zurück.
An Stelle der Kriegsschuldfrage, im Rahmen derer Tönnies dem alliierten Verdikt der Alleinschuld Deutschlands vehement widerspricht, gewinnen mit Beginn der 20er Jahre innenpolitische Konflikte der Weimarer Republik an Bedeutung, etwa in der Frage, ob sie als "Einheitsstaat oder Bundesstaat" zu realisieren sei. Die Auseinandersetzung mit ihnen kulminiert Anfang der 30er Jahre in einer Dauerkritik am heraufkommenden Nationalsozialismus.
Unter den in Deutschland verbliebenen Soziologen war Tönnies wohl der einzige, der als ausgewiesener Gegner des NS-Regimes gelten kann (Carstens 2005). Der Preis, den er dafür zu zahlen hatte, war hoch. Er verlor alle seine Ämter und seine Pensionsansprüche. Er verarmte. Seine internationale Reputation und sein hohes Alter mögen Schlimmeres verhindert haben.
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