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Über sechzig Jahre nach dem Ende des Dritten Reiches lebt die Erinnerung an die dunkelste Epoche der deutschen Geschichte zwischen 1933 und 1945 ungebrochen weiter, als handele es sich um einen Zivilisationsbruch, der erst gestern geschehen ist. Bei einem solchen virulenten Aktualitätsbezug verwundert es nicht, dass über das Dritte Reich eine Fülle von Publikationen erschienen sind, die ganze Bibliotheken füllen. Angesichts dieser unübersichtlichen Forschungslage will Richard Saage nicht nur dem engeren Fachpublikum einen Leitfaden bieten. In ideengeschichtlicher Vertiefung geht es ihm darum, die wichtigsten Faschismuskonzeptionen im Kontext ihrer Entstehung zu rekonstruieren: Es handelt sich um sowjetmarxistische, bonapartismustheoretische, konflikttheoretische, totalitarismustheoretische, modernisierungstheoretische, geistesgeschichtliche und sozialpsychologische Faschismusinterpretationen. Neben der Darstellung dieser konzeptionellen Deutungsmuster, die in 17 Schaubildern zur Orientierung des Lesers grafisch vereinfacht dargestellt werden, unternimmt es Sage auch, sie auf ihre analytische Tragweite und Grenzen zu untersuchen. Ein Abkürzungsverzeichnis und Personenregister tragen erheblich zur Steigerung des Gebrauchswertes des vorliegenden Buches bei.