Familienbildung in bildungsfernen und finanzschwachen Milieus
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Familienbildung will die Eltern- und Erziehungskompetenzen im Alltag fördern. Eltern aus bildungsfernen und finanzschwachen Milieus machen einen sehr kleinen Teil der Teilnehmenden aus. Die "typischen" Teilnehmerinnen, die sich im Bezug auf Familie und Kindererziehung weiterbilden, sind verheiratete und engagierte Frauen aus der Mittelschicht mit guter Schulbildung. Aus fachlicher Sicht wäre es aber wünschenswert, wenn mehr Eltern aus benachteiligten Milieus Familienbildungsveranstaltungen besuchen würden. Die Autorin setzt sich mit der Theorie Pierre Bourdieus auseinander. Ein Fazit aus der Arbeit lautet, dass das Bildungssystem schon früh Kinder ausschliesst, welche die erwarteten Voraussetzungen nicht mitbringen. Daraus ergibt sich die Einstellung zu Bildung, welche diese ausgeschlossenen Kinder bis ins Erwachsenenalter prägt. Bildung ist in ihren Augen negativ behaftet, sie wird als unnütz, sinnlos und unbrauchbar empfunden. Die individuelle Bildungsgeschichte ist also ein Grund, weshalb Eltern aus diesen Milieus nicht an Familienbildungsveranstaltungen teilnehmen. Ein zweiter Grund ist, dass Eltern aus bildungsfernen und finanzschwachen Milieus an diesen Veranstaltungen ein Gefühl der Entwertung erfahren und ihnen die eigenen Defizite vor Augen geführt werden. Dieses Gefühl produziert Unbehagen und Unsicherheit, deshalb bleiben sie diesen Veranstaltungen fern.
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