Exzess
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Während der Begriff 'Exzess' heute ganz überwiegend
negativ gefasst ist - als Bedrohung, Transgression
oder Zerstörung sozio-kultureller Ordnungsgefüge
und individueller Existenzen -, unternimmt der
Literatur-, Kultur- und Religionsgeschichte verbindende
Band den Versuch, den Exzess als Kippfigur
zu beschreiben: als Phänomen zwischen Ordnung
und Unordnung, Subversion und Affirmation, Kontrollverlust
und Disziplinierung. Dabei wird gefragt,
was in vormodernen Gesellschaften wann und wie
zum Exzess wird, wo er gestattet ist und wo nicht und
wie der Versuch, einen Exzess einzuhegen, wieder in
einen Exzess umschlägt, gefragt wird aber auch nach
der kommunikativen Leistung von Kunst und Literatur,
welche die verschiedenen Formen des Exzesses
wahrnehmen und darstellen. Die Beiträge verhandeln
diese Fragen anhand ausgewählter Themenfelder, mit
denen zugleich verschiedene Formen der Exzessivität
in den Blick genommen werden: Archaik und Wildheit,
mystischer Selbstverlust, affektische Exzesse wie Liebe,
Trauer und Zorn, Exzesse des Leibes und der Moral
und schließlich Exzesse der Form.
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