Expertokratie
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Expertokratie - dieses Buzzword ist spätestens seit der Corona-Pandemie in aller Munde. Doch sobald man nachfragt, was damit gemeint ist, verschwimmt seine Bedeutung. Hat die Kritik, die darin mitschwingt, überhaupt einen Sinn, wenn sie sich gleichermaßen gegen die EU-Bürokratie, die sogenannte Davos-Elite und die Corona-Politik der Bundesregierung richtet?
Es fällt auf, dass heute dieselben Fragen zum Verhältnis von Wissen und Macht auftauchen, wie sie schon zu Beginn des europäischen Denkens gestellt wurden: Die Geschichte des Expertenwissens reicht vom Virologen Drosten zurück bis zum antiken Philosophen Xenophon.
Was wissen Experten überhaupt, und was macht ihr Wissen überlegen? Welche Probleme ergeben sich, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse in die Politik übertragen werden? Ist Expertokratie demokratisch? Und wie können wir die Expertokratie sinnvoll kritisieren, ohne auf Expertise zu verzichten?
Philipp von Wussow zeichnet in seinem Essay die geistesgeschichtlichen und begrifflichen Unschärfen eines neuen Leitbegriffs nach und stellt die überraschende These auf: Wir brauchen mehr Mut zum Nichtwissen.
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