Exorzismus
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Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Titel der hier vorgelegten Magisterschrift lautet: ?Exorzismus. Zur Entwicklung eines missionspolitischen Arguments in den frühchristlichen Schriften bis Tertullian.? Warum der Exorzismus im zeitlichen Rahmen der ersten zwei Jahrhunderte nach der Zeitenwende in erster Linie als missionspolitisches Argument aufgefasst wird, wie das im Untertitel problematisiert ist, soll im Laufe der Arbeit verdeutlicht werden.
Auslösend für diese Themenstellung war ein Satz aus dem Artikel Exorzismus in der Theologischen Realenzyklopädie von Otto Böcher. Dort heißt es: ?Der Exorzismus ist einer der Hauptgründe für den Erfolg der urchristlichen und altkirchlichen Mission.?
Im ersten Band von Adolf von Harnacks ?Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten? wird dem Exorzismus ebenfalls eine große Bedeutung eingeräumt. Er schrieb diesbezüglich: ?Als Dämonenbeschwörer sind die Christen in die große Welt eingetreten, und die Beschwörung war ein sehr wichtiges Mittel der Mission und Propaganda.?
Bisher ist den Wundertaten als maßgeblicher Begleiterscheinung frühchristlicher Mission, wie sie Harnack und Böcher verstehen, eher geringe Aufmerksamkeit geschenkt worden. In der neueren Forschungsliteratur bemängelte Bernd Kollmann dies: ?Auch in neueren Standarduntersuchungen zur Geschichte der urchristlichen Mission kommen Krankenheilungen und Dämonenaustreibungen als Charakteristikum der missionarischen Werbung de facto so gut wie nicht zur Sprache.?
Da es die christlichen Schriften der ersten zwei Jahrhunderte sind, die untersucht werden sollen und die Aussage Harnacks einen propagandistischen Zusammenhang herstellt, wird der Exorzismus vorerst als missionspolitisches Argument gewertet und aus dieser Sicht betrachtet werden. Beginnend mit den synoptischen Schriften erscheinen die Dämonenaustreibungen regelmäßig in den christlichen Quellen dieser Zeit. Bei den Apologeten Iustin und Tertullian sowie im Werk des Häresiologen Irenäus von Lyon finden sich zahlreiche Belegstellen, die, wenngleich sie keine konkreten Hinweise auf eine exorzistische Praxis geben, so doch die Wichtigkeit dieses Arguments in der Auseinandersetzung mit der Umwelt aufzeigen können.
So wird dem Quellenbefund des 2. Jahrhunderts entsprechend der Exorzismus als Bestandteil eines Diskurses gewertet, eines Versuches der christlichen Autoren, ihre Religion zu verschriftlichen und mit diesen Schriften zu überzeugen. Diskurs meint dabei im [¿]
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