Exorzismus in der Postmoderne
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2, 3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die katholische Kirche bildet, zwecks steigender Nachfrage, wieder verstärkt Exorzisten aus. Der Jakobsweg findet neue Beachtung auch unter der Jugend und wird zum neuen Ballermann für Sinnsuchende. Besuche des Papstes sind längst zu Massenevents geworden und ziehen Menschen in ihren Bann, welchen den kirchlichen Gottesdienst ansonsten zu Weihnachten und familiären Pflichtterminen besuchen. Aber nicht nur die staatlichen Kirchen scheinen sich verstärkter Beachtung zu erfreuen. Der heutige Mensch sucht sich die richtigen Teile jedes Glaubenssystems heraus und bildet für sich seine eigene Patchwork-Religion, losgelöst von der Institution Kirche. Esoterische Bücher sind noch immer hoch in den Bestsellerlisten aufzufinden und scheinen sich an zumindest gleichbleibend hoher Beliebtheit erfreuen zu können. Menschen freuen sich noch immer über vierblättrige Kleeblätter und erwarten Gutes davon.
All dies geschieht in einer Gesellschaft, welche sich selbst als modern kennzeichnet. Dies scheint im Widerspruch miteinander zu stehen. Darf ein moderner Mensch glauben? In welchem Verhältnis stehen Pluralisierung und Modernisierung? Diesen Fragen widmet sich folgender Text und will beleuchten, inwiefern die Theorie der Modernisierung eine Antwort auf diese Fragen geben kann und wo diese an ihre Grenzen stößt. Hierzu werden die Merkmale einer modernen Gesellschaft beleuchtet und kritisch mit heutigen gesellschaftlichen Tendenzen in Verbindung gesetzt.
Zudem ist generell zu klären, ob man überhaupt und wenn in welchen Grenzen sich eine Respiritualisierung bzw. eine sogenannte Glaubensrenaissance feststellen lässt. Es stellt sich letztendlich die Frage, ob zukünftig von einer modernen Gesellschaft gesprochen werden kann oder der Weg zu einer postmodernen Form eingeschlagen worden ist. In diesem Spannungsverhältnis zwischen Modernisierungsglauben und dessen Kulturpessimistischer Gegner, die Postmoderne, soll die Verbreitung von spirituellen Glauben und Religiosität beleuchtet werden.
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