Exegese zu Markus 12, 41-44. Die Scherfleingabe der armen Witwe
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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 2, 0, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg (Theologie), Veranstaltung: Proseminar Exegese, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit soll die Scherfleingabe der armen Witwe in Mk 12, 41-44 exegetisch untersucht werden.
Die Perikope folgt im Anschluss an einige Streit- und Schulgespräche, in denen der markinische Jesus zu zentralen theologischen Themen vor der jüdischen Obrigkeit Stellung bezieht. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Ereignissen wirkt die Gabe der armen Witwe fast unscheinbar, weshalb die Stelle für mich herausgestochen ist: Jesus beobachtet die Gabe der Witwe in der Schatzkammerhalle still und alleine und ruft anschließend nur seine Jünger zu sich, wobei von der Menschenmenge und Gesetzeslehrern keine Rede mehr ist. Markus beschreibt im vorangegangenen Erzählstoff eine als vordergründig geschilderte Frömmigkeit der Schriftgelehrten und kontrastiert dazu die echte Gebebereitschaft der armen Witwe, welche ein Exempel für die Nachfolger Christi darstellt. Daher hat die Scherfleingabe der Witwe aus meiner Sicht einen besonderen Stellenwert. Der markinische Jesus weist der geringeren Gabe der armen Witwe einen höheren Wert zu, als den vergleichsweise höheren materiellen Gaben der übrigen Menschen. Im Folgenden möchte ich mit wissenschaftlich-exegetischer Methodik zum einen die Bedeutung der Textstelle hinsichtlich des Verhältnisses zwischen Jesus und Menschen der sozialen Unterschicht untersuchen. Zum anderen erhoffe ich mir, mit exegetischem Vorgehen die Stellung und Relevanz der Perikope im Kontext des Evangeliums nach Markus zu erforschen. Da das Erlernen der griechischen Sprache kein Inhalt des Studiums der evangelischen Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule ist, werde ich zur Textsicherung mit einer deutschen Interlinearübersetzung des Novum Testamentum Graece und einem Wörterbuch arbeiten, um die Texte verschiedener deutscher Übersetzungen (LUT, ELB, ZB, GNB) besser vergleichen und beurteilen zu können. Im synchronen Arbeitsschritt werde ich die Perikope in der syntaktischen und semantischen Analyse zunächst sprachlich untersuchen, die Gattung des Textes bestimmen sowie die Absicht des Textes (Pragmatik) beschreiben. Anschließend wird die Perikope im Markusevangelium verortet und mögliche innerbiblische Verweise werden analysiert. Im Diachronen Methodenschritt werden mögliche Veränderungen durch Markus als Redaktor mithilfe der Literar- und Redaktionskritik untersucht, um im anschließend Schritt den historischen Kontext zu skizzieren. [...]
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