Exegese des Neuen Testaments. Das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15,3-7)
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 5, 75 (CH): knapp sehr gut, Universität Luzern (Theologische Fakultät), Veranstaltung: Methodenlehre: Einführung in die Exegese des Neuen Testamentens, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lk 15, 3-7) präsentiert und analysiert.Die gewählte Textstelle ist dem Makrokontext des synoptischen Lukasevangeliums zuzuordnen. Spezifisch für diese Schrift ist unter andrem die Suche nach dem Verlorenen, welche in einer Gleichnistrilogie in Lk 15 zum Ausdruck kommt. Betrachtet man den Mikrokontext, findet man die Gleichniserzählungen dem Reisebericht zugehörig, welcher von Lk 9, 51 bis Lk 19, 27 den Weg Jesu nach Jerusalem schildert und welcher ausschließlich Sondergut und Q-Überlieferungen beinhaltet. Auffallend ist, dass Jesus von Lukas auf der gesamten Reise als Lehrer präsentiert wird. In diesem Kontext finden sich drei Gleichnisse, welche alle unter dem Topos des Verlorenen und Wiedergefundenen stehen. Spezifisch für Lukas ist hierbei, im Gegensatz zu Matthäus, dass die Freude über das Verlorene und Wiedergefundene respektive die Freude über die Umkehr im Mittelpunkt steht. Die beiden ersten Gleichnisse (Lk 3 bis Lk 10) können als Doppelgleichnis betrachtet werden und sind jeweils identisch gegliedert, diesen schließt sich das Gleichnis vom verlorenen Sohn an. Voraus geht die Situationsbeschreibung, in der Jesus von den Zöllnern und Sündern gehört wird (Lk 15, 1-2), dass diese des Hörens fähig sind, wird bereits in Lk 14, 35 erwähnt. Die Pharisäer und Schriftgelehrten wenden sich jedoch gegen Jesus. Auf diese Kritik antwortet er - aber nicht mit Verteidigung, sondern mit einer Einladung, formuliert in den Gleichnissen. Die Gleichnisse machen deutlich, wie Jesus das Verhältnis Gottes zu den wiedergefundenen Sündern sieht. Sie richten sich sowohl an die Pharisäer und Schriftgelehrten, um diese dazu zu bringen, Sünder als Verlorene anzusehen, als auch an die Leser, um diesen zu zeigen, dass eine Möglichkeit zur Umkehr gegeben und für Gott Anlass zur Freude ist. Lukas macht mit dem erzählten Gleichnis vom verlorenen Schaf in der Textstelle Lk 15, 7 deutlich, dass Jesus Handeln dem Willen Gottes entspricht und bestätigt damit auch dessen Selbstverständnis, welches bereits in Lk 5, 31-32 angeklungen war ("Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Umkehr"). Das zentrale Thema der Umkehr von Sündern, welches bereits zuvor anklang, wird somit in Lk 15 durch die drei Gleichnisse ausgeführt.
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