Evolutionäre Philosophie. Geschichte und Abriss einiger Denkfehler
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 2, Universität Wien (Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Aus einer gewissen Perspektive war die Philosophie schon immer für Denkfehler zuständig. Schliesslich hat sie mit Erkenntnis zu tun, und damit auch mit ihren Schattenseiten. Andererseits hat sie zu Theorien über die Fehlbarkeit des Denkens ein ambivalentes Verhältnis, wird doch ihr ureigenstes Werkzeug, das Denken selbst, und damit seine Ergebnisse, dadurch in Frage gestellt. Eine Sache ist es nachzuweisen, dass der Verstand fehleranfällig ist, Fehler können schliesslich jedem passieren, eine andere, im einzelnen experimentell bzw. naturwissenschaftlich aufzuzeigen, warum und wo die Fehler auftreten, und dass sie systematischer Natur sind.
Dieser Aufsatz wird im Folgenden einen kurzen und unvollständigen Abriss der Behandlung von Denkfehlern in der Geschichte der Philosophie nachziehen, vor allem in den Worten des Philosophen Gilles Deleuze. Bei seinem Denken, das sich jedem Versuch einer Einordnung bislang entziehen konnte, wird zu zeigen versucht, wie es lebenslang, angestoßen unter anderem von Nietzsche, um das Thema der Denkfehler und philosophischer Irrtümer, kreiste. Weniger soll hier das verwandte Gebiet der Sprachphilosophie, des (De-)Konstruktivismus oder allgemein der sogenannten Postmoderne behandelt werden. Diese wichtigen Beiträge zur Kritik des hergekommenen Verständnisses von Subjekt, Identität, Sprache, Wissenschaft und Geschlecht sind unersetzlich, stellen aber eher allgemeine Theorien darüber auf, warum das Denken deliriert, und beschäftigen sich nicht detailliert mit den Ergebnissen der evolutionären Psychologie.
Wir werden im Gegenzug, bei Deleuze abspringend, die Fülle des positiven Materials über Denkfehler, der ins unüberschaubare angewachsenen Listen der Psychologen, Wirtschaftler und anderer überfliegen um einige Beispiele besonders prominenter Exponenten dieser leidigen Geschichte zu explizieren. Dabei wird der Versuch einer methodologischen Kritik gewisser Richtungen der Philosophie ein hoffentlich spannendes Ergebnis in Hinblick auf die Stichhaltigkeit der gesamten Argumentation zeitigen. Im einzelnen soll der aus dem deutschen Idealismus hervorgegangene dialektische Materialismus hinsichtlich der vorher besprochene Reihe von Denkfehlern untersucht werden, so etwa dem sogenannten Story Bias und auf die nach wie vor schwellende Situation rund um die Kausalität. Abschliessend wird die Philosophie des Geistes und die Theorien zu Artifizieller Intelligenz im Lichte der Symbolic Fallacy besprochen.
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