Europäische Zentralbank - Struktur und geldpolitisches Instrumentarium
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Inhaltsangabe:Problemstellung:
Im Rahmen einer Konjunkturumfrage vom Herbst 1995 hat der Deutsche Industrie und Handelstag (DIHT) durch eine Unternehmensbefragung in Deutschland mehr als 25.000 Antworten aus allen Branchen zur Frage "die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) zum 1. Januar 1999. wahrscheinlich und wünschenswert?" gesammelt. Das Ergebnis zeigte, daß 30 % der Befragten die EWWU zu diesem Zeitpunkt weder für wahrscheinlich noch wünschenswert halten. Ebenfalls nahezu 30 % wünschen sich die Währungsunion, halten sie aber für unwahrscheinlich. 15 % meinen, die EWWU wäre bis 1999 verwirklicht obwohl sie das ablehnen. Fast ein Fünftel der Befragten fühlten sich zu wenig informiert, um Angaben machen zu können. Insgesamt wünschen sich 36 % der Unternehmen den Start der Währungsunion zum Januar 1999, aber 45 % sind dagegen, so daß die EWWU auf geringe Akzeptanz stößt. Über die Hälfte rechnet mit einer Verzögerung des Zeitplans. Nimmt man diese Resultate als repräsentatives Meinungsbild, so ist den deutschen Marktteilnehmern eine breite Skepsis gegenüber der EWWU und dem "Euro" als Einheitswährung zu bescheinigen. Um diese Vorbehalte abzubauen, müssen Informationsdefizite in der Öffentlichkeit beseitigt werden und es gilt, eine gemeinsame Institution zu errichten, die geldpolitische Stabilität in Europa garantiert.
Mit der Struktur und dem geldpolitischen Instrumentarium der Europäischen Zentralbank (EZB) befaßt sich die vorliegende Arbeit. Zunächst soll in Abschnitt 2 der Rahmen, in den die EZB einzusetzen ist dargestellt werden. Die dabei diskutierten Punkte, optimaler Währungsraum, Vertrag von Maastricht, vor allem aber die Konvergenzkriterien und das Europäische Währungsinstitut (EWl), als unmittelbarer Vorgängerorganisation der EZB können große Bedeutung für die Funktionsfähigkeit einer einheitlichen europäischen Geldpolitik entfalten.
Im dritten Abschnitt werden, ausgehend von der Darstellung der erfolgreichen Notenbanksysteme in Deutschland und den USA, die Bestimmungen des Statuts zur Errichtung der Europäischen Zentralbank unter den Gesichtspunkten der Struktur und der Unabhängigkeit erörtert. Daran anschließend nimmt der vierte Abschnitt Bezug auf theoretische Konzepte zur strukturellen Gestaltung einer Notenbank. Ausgehend von einem Modell der Zeitinkonsistenz in der Geldpolitik wird die Bedeutung der Unabhängigkeit analysiert. Anschließend werden diskretionäre Anreize in einer Währungsunion in Abhängigkeit der [...]
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