Europa
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Zygmunt Bauman erhielt 1989 den Amalfi-Preis, 1998 den Theodor-W.-Adorno-Preis und 2010 den
Prinz-von-Asturien-Preis. Dieser in Europa so geehrte polnisch-britische Soziologe und Philosoph
plädiert in »Europa«, einem tief in der europäischen Geistesgeschichte verwurzelten Essay, für ein
Festhalten am Projekt Europa.
Mehr als je zuvor brauche unser von Konflikten geschüttelter Planet jene Qualitäten, die allein Europa
in seiner mehr als zweitausendjährigen Geschichte erworben habe: seine Selbstkritik, seinen Drang zur Selbst-Transzendierung und zum Experiment, seine Einsicht, dass alternative und bessere Formen des menschlichen Miteinanders erreichbar seien, ebenso wie sein Engagement, Möglichkeiten
und Wege zu suchen, das Erkannte in die Praxis umzusetzen.
Europa sei sich heute jedoch seiner selbst und seiner Stellung in der sich schnell ändernden Welt unsicher, es sei ohne Visionen, eingeschränkt in seinen wirtschaftlichen Möglichkeiten und ohne den Willen, sich seiner Berufung zu stellen.
Zygmunt Bauman tritt in seinem in viele Sprachen übersetzten großen Essay »Europa« den Beweis
an, dass Europa im Umgang mit den Herausforderungen des einundzwanzigsten Jahrhunderts nach
wie vor viel zu bieten hat. Mit seinen schwer erkämpften historischen Lektionen könne es eine
wichtige Rolle spielen beim Wechsel von einer Hobbes'schen Welt, in der jeder des anderen Feind
ist, zu der Art von friedlichem Miteinander der Menschheit, die Kant vorschwebte.
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