Eugenik und Nationalsozialismus
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: 1, 0, Ruhr-Universität Bochum, 21 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis in die Frühe Neuzeit betrachteten die europäischen Christen Leid als Folge ihrer eigenen Sündhaftigkeit. Mit dem Aufkommen eines anderen, positiveren Menschenbildes in der Renaissance verlor diese Erklärung jedoch zunehmend an Glaubwürdigkeit, bis im 17. Jahrhundert schließlich die Güte und Gerechtigkeit Gottes überhaupt in Frage gestellt wurden. Unter den Philosophen hat Spinoza den Glauben an einen personalen Gott, der jedem Einzelnen Gerechtigkeit widerfahren lässt, als erster aufgegeben. Das heißt: ein Sinn des Leides ist für die Menschen nicht erkennbar - und damit wird der Kampf gegen das Leid zu einer moralischen Verpflichtung. Es ist die Geburtsstunde einer Einstellung, die Albert Camus in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts als "metaphysische Revolte" bezeichnen sollte.
Als eine besonders eigenartige Variante dieser Revolte kann man die eugenische Bewegung betrachten, die ab dem 19. Jahrhundert, von England ausgehend, in den europäischen Ländern und Nordamerika mehr und mehr Einfluss gewann. Sie basierte auf der sozialdarwinistischen Annahme, dass die Prinzipien der Evolution auch in der menschlichen Gesellschaft gelten müssen, wenn diese langfristig "überleben" wolle. Als ihr Betätigungsfeld betrachteten die Eugeniker in erster Linie ihre eigene Nation, daneben aber auch die "weiße Rasse" insgesamt. Die Politik der westlichen Staaten geriet in dieser Zeit des wissenschaftlichen Fortschritts ohnehin immer mehr unter den Einfluss des biologischen Paradigmas, indem die Staatsmacht mehr und mehr "das Leben in ihre Hand nahm, um es zu steigern und zu vervielfältigen, um es im einzelnen zu kontrollieren und im gesamten zu regulieren." Dennoch wurde das eugenische Programm in keinem Land so konsequent umgesetzt w
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