Eskimoland
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Ein Europäer ist anfänglich ein Nichtsnutz, der durch die weitgehende Spezialisierung in seiner Gesellschaft die eigene Unabhängigkeit verloren hat. Versucht er nicht, diese wenigstens teilweise wiederzuerlangen, bleibt er in den Augen der Universalisten, die die Eskimos sind, ein unbeholfener Tölpel."
Niko Tinbergen
Der Verhaltensforscher Niko Tinbergen verbrachte 1932/33 vierzehn Monate bei den grönländischen Inuit, die damals noch als Jäger und Sammler lebten. Sein faszinierender Bericht, der 2017 wiederentdeckt wurde, fesselt bis heute durch die genaue Beobachtung von Menschen und Tieren in einer lebensfeindlichen Umgebung und ist zugleich ein Lehrstück über die Beschränktheit des modernen Europäers.
Niko Tinbergen kam Anfang der 1930er-Jahre nach Grönland, um das Verhalten arktischer Vögel zu studieren. Ein Jahr lang lebte er bei den Ureinwohnern an der Ostküste, lernte ihre Sprache, schloss Freundschaft mit einem Schamanen, beteiligte sich an der Jagd auf Lachse, Robben und Haie, reiste mit Schlittenhundgespannen, ließ sich ein Kajak aus Holz und Robbenfell maßschneidern und lernte die zweckmäßigen Werkzeuge und Kleidungsstücke schätzen. Tinbergens Forschungsarbeiten über Schneeammern und Odinshühnchen sind heute vergessen, doch sein lebensnaher Bericht über sein Jahr bei den Inuit hat bleibende Bedeutung: Er ist der vielleicht letzte große Einblick in das traditionelle, von der Moderne noch weitgehend unberührte Leben in Grönland.
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