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Erziehung als Wissenschaft

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Der vorliegende Band versteht sich als Biographie, die sich kritisch mit dem Lebenswerk Ovide Decrolys (1871-1932) befasst. Obwohl der belgische Pädagoge im pluralen Spektrum der Erziehungswissenschaft besonders im deutschen Sprachraum weitgehend vergessen ist, trägt er zu grundlegenden Verständnis einer Erziehung als Wissenschaft bei. Der studierte Arzt stützt sich dabei vor allem auf empirische und experimentelle Verfahrensweisen wie systematische Beobachtungen, Intelligenztests und Experimente, um das Wesen des Kindes besser zu verstehen und Ansätze für neue Lehr- und Lernmethoden zu entwickeln. Diese wendet er zunächst in einer Schule für psychisch und physisch retardierte Kinder an und erarbeitet auf dieser Grundlage ein pädagogisches Konzept, das er in seiner 1907 gegründeten Schule "Ecole de l'Ermitage - Ecole pour la vie par la vie" für gesunde Kinder weiterentwickelt. In beiden Institutionen konzipiert er zahlreiche Lehr- und Lernspiele sowie einen fächerübergreifenden und ganzheitlichen Unterrichtsansatz. Dabei steht auf inhaltlicher Ebene das Interesse des Kindes unter Berücksichtigung psychologischer und pädagogischer Aspekte im Vordergrund. Der Band setzt sich folglich mit den Ansätzen einer wissenschaftlich basierten Erziehungswissenschaft um 1900 auseinander, wobei sowohl Reform- als auch Sozialpädagogik hierbei eine wichtige Rolle spielen. In diesem Sinne leisten die Ansätze Decrolys zur Entstehung der experimentell-empirischen Forschung einen herausragenden Beitrag und bilden eine wichtige Grundlage zum Verständnis und zur Weiterentwicklung des Faches Erziehungswissenschaft.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen

Preis

56,90 CHF