ErzählMacht
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Das intrikate Verhältnis von verbaler Äußerung und Machtmanifestation kann als eine der zentralen Problematisierungsachsen jüngerer Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaften gelten. Erst sie haben sich schonungslos der Einsicht gestellt, dass die Sprache analog zu ihren Benutzern instrumentalisierbar ist und nicht selten Hierarchien symbolisch repräsentiert und legitimiert. Der vorliegende Band nimmt hingegen ein Erzählen in den Blick, das nicht nur Vehikel oder gar Instrument eines wie auch immer gearteten Herrschaftswillens ist. Vielmehr initiieren die zwölf Fallstudien einen doppelten Zugriff, der sowohl dem politischen Imaginären der Geschichte als auch der Politik der Imagination Rechnung trägt, die der narrative Prozess selbst in Kraft setzt. Aus je verschiedener Perspektive fragen sie einerseits nach der erzählten Macht, andererseits nach der Macht des Erzählens und schließlich nach der spezifischen Medialität, die dem Erzählen zugrunde liegt und die dieses eigens hervortreibt. Denn genau in diesem Dreieck bewegen sich viele narrative Texte seit Ende des 18. Jahrhunderts, sofern sie gleichermaßen das diskursive Apriori ihrer Zeit propagieren wie subvertieren, sofern sie die undurchdringlichen Strukturen der Macht und ebenso die Kehrseite völliger Entmächtigung ausimaginieren.
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