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Ein Fall von sexual harassment an einer USA-Universität und seine Folgen haben eine Krise der Geistes- und Sozialwissenschaften offengelegt. Eine wesentliche Ursache für die Krise bilden die Machtstruktur der Universität und ihre Auslieferung an kommerzielle Interessen sowie des Markts, der das Starwesen fördert. Die Krise zeigt sich im Verhältnis von Theorie und Wahrheit, das die Destruktion der Faktizität in Politik und öffentlichem Diskurs rechtfertigt. Mit der Relativierung des Wahrheitsbegriffs korrespondiert der Verlust des Erziehungsideals. Die Abwesenheit einer Ethik der Pädagogik zeigt sich im Vergleich der amerikanischen mit der deutschen Universität. In der beginnenden Zeit von Big Data und maschinellem Lernen hängt die Zukunft der Universität davon ab, die Krise anzuerkennen und Strategien einer produktiven Bewältigung zu entwickeln.
Erscheint im September