Ernst Jünger - Ausbruch aus dem ennui
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2, 0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Zivilisationskritik und politischer Radikalismus, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: George Kennan sagte über den ersten Weltkrieg von 1914-1918, er sei die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts". Guido Knopp schrieb in seinem eher populärwissenschaftlichen Buch "Unser Jahr100" vom "Sündenfall". Der erste Weltkrieg eine Zäsur von historischer Bedeutung. Wie konnte es soweit kommen, dass sich technisch hochentwickelte Völker mit großer kultureller Tradition in mörderischen Schlachten gegenüberstanden? Mit Sicherheit spielten übersteigerter Nationalismus, Großmannssucht , politische Fehler und persönliche Abneigungen der Herrscherhäuser eine wichtige Rolle. Ein Aspekt der jedoch nicht zu unterschätzen ist, ist eine schwer zu fassende weit verbreitete psychologische Komponente innerhalb der Bevölkerung. Ein Gefühl, welches erstmals Ende des 18. Jahrhunderts in Frankreich beschrieben wird. Eine Art innerer Leere, eine lähmende Gleichgültigkeit, eine Unlust zu leben. Im Französischen wird dies mit dem Begriff "ennui" beschrieben. Dieses Gefühl war auch im wilhelminischen Kaiserreich bekannt und verbreitet. Die These dieser Arbeit ist, dass auch der deutsche Autor Ernst Jünger unter dem "ennui" litt. Um dieses Gefühl zu kompensieren, stürzte er sich mit Eifer in das Abenteuer und verarbeitete seine Erfahrungen später literarisch. So wurde Ernst Jünger neben Ernst Maria Remarque ("Im Westen nichts Neues") zu einem der bedeutensten Kriegsautoren der jungen Weimarer Republik. Ernst Jünger war zeit seines Lebens einer der umstrittensten Autoren. Kritiker werfen ihm vor, er sei ein "Kriegsverherrlicher" , andere beschreiben seine Kriegwerke als vollständig, gutgläubig, wahrheitsgemäß und ehrlich. Vom Aufbau der Arbeit, wird im ersten Teil der Arbeit eine kurze Biographie Ernst Jünger gegeben, da bei diesem Mann sein schriftstellerisches Wirken nicht abgekoppelt von seinem Vita gesehen werden kann. Dann werden die philosophisch- politiktheoretischen Begriffe "ennui" und "politischer Existenzialismus" definiert, um im Hauptteil auf Ernst Jüngers Antwort auf den "ennui" einzugehen: Den Krieg und seine Einstellung zu diesem. Die Arbeit wird sich hauptsächlich auf Primärliteratur Jüngers zum Krieg stützen. Von besonderer Bedeutung sind folgende Schriften: "In Stahlgewittern", "Der Kampf als inneres Erlebnis" und "Das abenteuerliche Herz".
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