Erläuterungen zu Friedrich Nietzsches Seelentheorie in "Zur Genealogie der Moral"
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Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1, 3, Freie Universität Berlin (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: »Zur Genealogie der Moral« von Friedrich Nietzsche widmet sich der Untersuchung des prinzipiellen Wertes von Moral für den Menschen. Im Rahmen dieser Untersuchung stellt Nietzsche viele Behauptungen zur anthropologischen Entwicklungsgeschichte auf. Eine von diesen Behauptungen soll Gegenstand dieses Essays sein. Und zwar die Tiefe in der menschlichen Seele. Nietzsche erklärt in der ersten Abhandlung seiner Schrift: "Bei den Priestern wird eben Alles gefährlicher, nicht nur Kurmittel und Heilkünste, sondern auch [...] Ausschweifung, Liebe, Herrschsucht, Tugend, Krankheit" und ergänzt, "dass erst auf dem Boden dieser wesentlich gefährlicheren Daseinsform des Menschen, der priesterlichen, der Mensch überhaupt ein interessantes Thier geworden ist". Als Begründung gibt er an, dass "erst hier die menschliche Seele in einem höheren Sinne Tiefe bekommen" hat.
Doch was meint Nietzsche mit "Tiefe"? Welche Rolle spielt der Priester in diesem Zusammenhang? Welche Folgen und Gefahren sieht Nietzsche in der Vertiefung der Seele? Um diese Fragen zu beantworten, werden in diesem Essay folgende Aspekte der Argumentation Nietzsches' aufgegriffen: Erstens muss es eine menschliche Seele bereits vor deren "Vertiefung" gegeben haben. Deren Beschreibung soll eine Projektionsfläche bieten, um im Kontrast hierzu die seelischen Veränderungen zu verdeutlichen. Im zweiten Schritt soll der Prozess der Vertiefung nachgezeichnet werden, um zu verstehen wie (im prozeduralen Sinne) und wo (im räumlichen Sinne) sich die beschriebenen historischen Abläufe vollziehen. Der dritte Aspekt sind die Folgen, die sich aus der Vertiefung der Seele ergeben. Nietzsche stellt einen permanenten Widerstreit in der menschlichen Seele fest, der erst den modernen Menschen ausmacht. Diese Schilderungen vom Kampf im Innern, der auch als Krankheit der Menschheit bezeichnet wird, bietet einiges an Erklärungspotential, das für manche seelisch-pathologischen Phänomene von außergewöhnlichem Maße war und ist.
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