¿Erinnerung¿ in Marcel Prousts ¿Eine Liebe Swanns¿
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Essay aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 12 , Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Romanistik), Veranstaltung: Einführung in die Französische Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Kurzresümee
Marcel Proust wurde am 10. Juli 1871 in Paris als Sohn eines Arztes geboren. Weil er reiche Eltern hatte, konnte er es sich leisten, bis Mitte dreißig das Leben eines Dandys zu führen. Als sich jedoch das Asthma verschlimmerte, an dem er bereits als Kind gelitten hatte, zog er sich in eine schallisolierte Wohnung zurück und arbeitete jahrelang an seinem Romanzyklus "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", dessen erster Teil 1913 veröffentlicht wurde. Der Schluss erschien postum, fünf Jahre nach Marcel Prousts Tod am 18. November 1922. Eine Biografie von Marcel Proust kann über ihn eigentlich gar nichts aussagen, denn die Biografie seiner Seele hat er selbst geschrieben, und dabei für die Romanform bedeutsame Entdeckungen gemacht, zum Beispiel hat er seinen Roman nicht chronologisch verfasst. Er hat immer betont, dass der Autor nur in der Einsamkeit den Kontakt mit der Wahrheit findet, während er im Umgang mit der Gesellschaft oder Freunden taub dafür wird.
Das Kapitel "Eine Liebe Swanns" aus "In Swanns Welt", aus dem 1913 in zwei Bänden veröffentlichten ersten Teil des Romanzyklus "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" von Marcel Proust, erschien mehrmals als eigenständiger Roman. Der fünfzehnbändige Zyklus "À la recherche de temps perdu" besteht aus sieben Teilen. Ich beziehe mich auf den ersten Teil: Du côté de chez Swann, 1913 (In Swanns Welt), näher auf den Kapitel "Un amour de Swann" und für den Analyseteil auch auf " Combray". "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" spielt um 1900 in Paris, am Fin de Siècle und in der Belle Époque. Es wird von einer Figur mit dem Vornamen Marcel erzählt, die jedoch nicht ohne weiteres mit Marcel Proust identifiziert werden darf. Die zahlreichen Figuren gehören vorwiegend dem Adel und dem Großbürgertum an. Das Hauptthema ist die Zeit: Im Lauf der Zeit verändert sich das "Ich" aufgrund der Erfahrungen, aber in der Erinnerung können frühere Zustände bewahrt und nachempfunden werden. Beim Duft einer in Lindenblütentee eingetauchten Madeleine kehren beispielsweise Erinnerungen des Erzählers an seine Jugend zurück. Falsch wäre es, die mit den Erinnerungen verknüpften Orte wieder aufzusuchen, denn sie entfalten ihre Wirkung nicht in der objektiven, sondern nur in der subjektiven Welt.
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