Erinnern und Verarbeiten
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Die SGG hat am 28. 2. / 1. 3. 2003 in Freiburg den ersten «Schweizerischen Geschichtstag» abgehalten. Die unter dem Titel «Erinnern und Vergessen» stehende Tagung war den Forschungsergebnissen der 1996 eingesetzten Unabhängigen Expertenkommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg gewidmet. Die Veranstaltung war durch zwei Eigenheiten gekennzeichnet: durch das Bestreben, die schweizerische Auseinandersetzung mit der NS-Zeit mit analogen Vorgängen in anderen Gesellschaften (der französischen und der österreichischen) zu vergleichen, und durch breit angelegte Panels eine Öffnung und Erweiterung der Diskussion zu erreichen. Beides findet in der Publikation, die an die Freiburger Tagung anschliesst, keinen Niederschlag. Aus der Tagung stammen lediglich die Hauptreferate von M. Csáky und U. Altermatt. Dagegen machen nun die komplementären Beiträge umfangmässig den Hauptteil aus: die ebenfalls der Vergangenheitsdebatte gewidmete Zürcher Antrittsvorlesung von Th. Maissen und vier monographische Beiträge zu ausgewählten Sachbereichen. Diese kamen nach dem Prinzip der zufälligen Verfügbarkeit zusammen, verweisen aber auf den neuen Titel dieses Sammelbandes: «Erinnern und Verarbeiten» statt «Erinnern und Vergessen». Er will zum Ausdruck bringen, dass weitere Zonen der Vergangenheit unabhängig vom Erinnern er- und verarbeitet werden sollten. So die literarische Reflexion in Anlehnung an den und in Abgrenzung zum benachbarten Kulturraum (U. Amrein), der politisch aufgeladene Körperkult der nationalen Sportwelt (Ch. Koller), die Befürchtungen und Verärgerungen im Bereich des alltäglichen Essens (G. Kreis) oder die auf die eigene Bevölkerung ausgerichtete humanitäre Propaganda zur Lancierung der «Schweizer Spende» (A. Yammine). Die Beiträge des Bandes sind in deutscher Sprache verfasst und mit englischen Zusammenfassungen ergänzt.
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