Entwicklungsgeschichte der Spitze
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Der österreichische Kunsthistoriker Moritz Dreger (1868-1939) war von 1879 bis 1899 Kustos und dann Vizedirektor am Österreichischen Museum für Kunst und Industrie, wo er sich insbesondere um die Textilsammlung verdient machte.
Die ersten Nadelspitzen (Reticella) wurden im 15. Jahrhundert in Norditalien gefertigt und erlangten im Verlauf des 16. Jahrhunderts weite Verbreitung. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich daraus die Nadelspitzen-Technik, die zunächst in Venedig und Mailand gepflegt wurde. Spitzen wurden an Ärmelmanschetten angesetzt und dienten als Kragen für Männer und Frauen. Der aufwendigen Herstellung wegen waren Nadelspitzen so extrem teuer, dass nur die Reichsten sie sich leisten konnten. Ihre Beliebtheit beim französischen Adel sorgte für einen beträchtlichen Kapitaltransfer nach Italien, dem Ludwig XIV. dadurch gegensteuerte, dass er die Spitzenherstellung in Frankreich förderte. Um 1700/1710 löste die billigere, weil schnellere Klöppeltechnik die Nadelspitze weitgehend ab. Waren die Spitzen anfangs noch dicht gemustert, setzte sich im Verlauf des Jahrhunderts der Tüllgrund mit eingearbeitetem oder appliziertem Muster immer mehr durch. Tüllgrundspitzen waren noch einmal schneller und billiger herzustellen als dicht gemusterte, so dass gegen Ende des 18. Jahrhunderts sich auch weniger wohlhabende Bürger Spitze zum Sonntagsstaat leisten konnten. (Wiki)
Die hier vorliegende Ausgabe ist mit 63 S/W-Abbildungen und 100 S/W-Tafeln illustriert.
Nachdruck der 2. Auflage der historischen Originalausgabe aus dem Jahre 1910.
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