Entwicklung und Analyse katalytischer Abgasbehandlungsprozesse am Beispiel einer emissionsfreien Schwefelsäureanlage
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In der Arbeit wird die Entwicklung und Analyse von Abgasbehandlungsprozessen mit der
Entwicklung und Validierung von Simulationsmodellen kombiniert. Als Fallbeispiel dient die
Prozesskette zur Reinigung von Koksofengas - auch Kohlenwertstoff- oder Nebenproduktanlage
genannt. Im Speziellen wird die Weiterverarbeitung des mit der Kohle in den Prozess
eingebrachten Schwefels betrachtet, welcher in Form von Schwefelwasserstoff nach der Pyrolyse
als Begleitstoff des Kokjereigases auftritt. Die Entwicklung einer Prozessvariante mit emissionsfreier
Schwefelsäureanlage steht dabei im Vordergrund. Verschiedene bekannte Prozesse
zur Verwertung des Schwefelwasserstoffes werden vorgestellt und verglichen. Bezogen auf die
neue Prozessvariante - der emissionsfreien Schwefelsäureanlage - werden drei Möglichkeiten
der verfahrenstechnischen Realisierung des Prozesses dargestellt.
Die Arbeit diskutiert Ansätze zur mathematischen Modellierung heterogen katalysierter
Gasphasenreaktionen in Festbettreaktoren ebenso wie Möglichkeiten und Grenzen der numerischen
Behandlung der daraus resultierenden Gleichungssysteme. Basierend auf Simulationsstudien
wird der Einfluss verschiedener Modellvereinfachungen und Modellparameter geprüft.
Zudem werden Aufbau und Funktionsweise der multifunktionalen Technikumsanlage beschrieben,
die man zur Vermessung verschiedener Katalysatoren einsetzen kann. Mit ihrer
Hilfe lassen sich Modellparameter und Modellstruktur der chemischen Reaktionen an der katalytischen
Oberfläche bestimmen. Beachtet man ein Verhältnis von Reaktordurchmesser zu
Partikeldurchmesser von 20, so können Katalysatorschüttungen mit einem äquivalenten Partikeldurchmesser
von bis zu 5 Millimetern eingesetzt werden. Mit Temperaturen von bis zu
600°C und Reynoldszahlen von bis zu 350 wird somit ein weites Feld an industriell eingesetzten
Festbettreaktoren abgedeckt.
Methoden zur Planung von Versuchen, die im Hinblick auf die Modellparameter und die Modellstruktur
optimale Informationen liefern, werden eingeführt und erweitert. Aufbauend auf
den Erfahrungen an der Technikumsanlage wird ein neuer Algorithmus zur Modellerstellung
vorgeschlagen.
Abschließend wird ein neuer Ansatz zur Bewertung von Abgasbehandlungsprozessen vorgestellt,
der die Aspekte der Wirtschaftlichkeit, der Energieeffizienz und der Umweltverträglichkeit
vereint. Die inverse exergoökonomische und ökologische Analyse (IEEA) stellt eine
Erweiterung der exergoökonomischen Analyse dar und ermöglicht eine iterative Verbesserung
von Prozessen. Sie wird Beispielhaft auf einen Nasskatalyseprozess zur Erzeugung von Schwefelsäure
aus schwefelwasserstoffhaltigem Abgas angewandt.
Folgt in ca. 2-3 Arbeitstagen