Entscheiden mit der "adaptiven Werkzeugkiste": Ein empirisches Forschungsprogramm
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In diesem Buch setzt sich der Autor mit dem Konzept der "Adaptiven Werkzeugkiste" auseinander. Nach dieser viel diskutierten und einflussreichen Theorie der menschlichen Kognition besteht unser Geist aus einer Sammlung von "ökologisch rationalen" einfachen Heuristiken (Daumenregeln), die zur Lösung verschiedenster Probleme passend zur Situation ausgewählt werden. Viele dieser Heuristiken scheinen Forderungen klassischer Rationalitätsmodelle zu verletzen, da sie gezielt Information ignorieren. Sie erweisen sich aber dennoch als überraschend akkurat und robust.
Der Autor stellt die Theorie der "adaptiven Werkzeugkiste" in den Kontext klassischer Rationalitätsauffassungen in der Philosophie und den Sozialwissenschaften und erörtert ihr Potenzial zur Lösung des "Rationalitätsparadoxes", das im Widerspruch zwischen der vielfach beschworenen Irrationalität des Menschen (zumindest in psychologischen Labors) und dem Erfolg der Spezies Homo sapiens besteht. Der wissenschaftstheoretische Status und Bezüge der Theorie zu anderen Kontingenzmodellen des Entscheidungsverhaltens werden in einer umfassenden Weise kritisch analysiert sowie ein Überblick über die bislang dokumentierte empirische Forschung präsentiert.
Aufbauend auf diesen Überlegungen werden im zweiten Teil die Ergebnisse eines Forschungsprogramms vorgestellt, das die differenzialpsychologischen, situativen und kognitiven Randbedingungen der Nutzung einfacher Heuristiken in kontrollierten Experimenten untersucht.
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