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Endomitose und endomitotische Polyploidisierung

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Ais Endomitose wird die im natiirlichen Ablauf del' Entwicklung eines Organismus erfolgende Zweiteilung del' Chromosomen bzw. ihrer 1\qui­ valente im Zellkern ohne Bildung einer Spindel und ohne Teilung des Kerns bezeichnet. 1hr Ergebnis ist ein Kern mit verdoppelter odeI' bei Wiederholung des Vorgangs mit vervielfachter Chromosomenzahl. Die endomitotische Polyploidisierung (e. P. ), die in manchen Fallen nur zur Tetraploidie, in anderen bis zu 1024- und 2048-Ploidie und wahrscheinlich auch viel hoheren Graden fuhrt - fur die Speicheldrusen­ kerne del' Dipterenlarven liegt eine Schatzung auf ± 16. 000-Ploidie VOl' -, ist bei Einzellern und Vielzellern, bei Tieren wie bei Pflanzen wei! ver­ breitet und stellt einen gesetzmaflig ablaufenden Vorgang dar, del' mit del' Differenzierung del' betreffenden Zelle, des Gewebes odeI' des Organs wesentlich verknupft ist. Dies bedeutet allerdings nicht, daB die e. P. die Ursache del' Differenzierung ist, es gibt Zellen und Gewebe, die ihre Diffe­ renzierung ohne Vervielfachung ihres Chromosomenbestandes durchmachen, und auch dann, . wenn die Differenzierung mit e. P. einhergeht, bedient sie sich dieser, erscheint abel' nicht als ihre Folge. Die e. P. ist unvertraglich mit del' Annahme del' Chromosomenkonstanz in ausdifferenzierten Zellen und im Soma von Vielzellern. Das Festhalten am Dogma del' Chromosomenkonstanz war del' Grund, weshalb lange bekannte Tatsachen odeI' Vermutungen nicht beachtet wurden und keine allgemeine GeHung gewinnen konnten. Allerdings konnte man sich VOl' del' Entdeckung del' Colchizinmitose einen solchen Vorgang auch rein mecha­ nisch kaum vorstellen.
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