Enargeia
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Forschung und Literaturgeschichtsschreibung haben immer wieder betont, daß die alexandrinische Dichtung sich in ganz besonderem Maße auf das sinnlich Wahrnehmbare und die Sinnesorgane, die es erschließen, bezieht. Die große Wertschätzung der Sinne begegnet aber nicht nur auf dem Gebiet der Literatur, sondern auch in der Ontologie und Erkenntnislehre der Epikureer und Stoiker. Das Wort enargeia, das in diesem Zusammenhang wichtig ist, wird dann seinerseits von der griechisch-römischen Literaturkritik zur Beschreibung bestimmter Textmerkmale, namentlich der Anschaulichkeit, wieder aufgegriffen. Neben enargeia übernimmt die Literaturkritik mit phantasia ein weiteres Wort, dem innerhalb der hellenistischen, insbesondere stoischen Philosophie große Bedeutung zukommt.
Um die Bedeutung der mit diesen Wörtern bezeichneten literaturkritischen Konzepte auszuloten, untersucht die Autorin die einschlägigen Texte von (Pseudo-) Demetrios bis hin zu Quintilian. Die Parallelen zwischen Literatur und Philosophie, die ihre Analyse herausarbeitet, nutzt sie für eine exemplarische Neuinterpretation alexandrinischer Dichtung.
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