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Die Frage, ob sich Poesie maschinell herstellen läßt, beschäftigt die Menschen schon lange. Ein Zeitungsartikel von 1777 vermeldet etwa aus Göttingen die Erfindung einer windgetriebenen »poetischen Handmühle«, »durch welche man Oden von allen Gattungen ganz mechanisch verfertigen könne«.Vor gut fünfundzwanzig Jahren nun hat Hans Magnus Enzensberger zu diesem Thema eine »Einladung zu einem Poesie-Automaten« geschrieben, die er als ein Sprach- und Denkspiel in Zeiten politischen Katzenjammers verstand, keineswegs aber deshalb als ein Nebenprodukt. Durchaus mit systematischer Gründlichkeit geht H. M. E. vor, legt die allgemeinen mathematischen Grundlagen dar, betrachtet historische, linguistische, literarische und medientheoretische Gesichtspunkte, macht sich über die Grenzen seines Programms keine Illusionen und gibt einen Ausblick auf vielleicht perfektere Versionen, für die er Programmierern schon einmal sachdienliche Hinweise gibt.Nun, im Sommer des Jahres 2000 sind endlich die technischen Entwicklungen so ausgereift, daß Enzensbergers Phantasie in die Realität umgesetzt wird und der Automat gebaut. Die Präsentation des Poesie-Automaten zu einem Lyrikfestival in Landsberg am Lech ist der Anlaß, diese Schrift Enzensbergers erstmals zu veröffentlichen.
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