Eingeblaut
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Gedichte sind wie tasten am Sein. Eigensinnig bespringen mich die Worte, wenn mein Gehirn gedankenlos im Regen steht. Erwach' ich malen sie sich bildlich zu Form, stelle ich sie in Reihen und bespiele sie als Instrument bis sie erklingen. Erzählen sie mir, übersetzen Zeit und Raum und beruhigen. So kann ich die Worte entlassen und mich weitertasten. ' (Klaudia Schifferle). 1982 nimmt Klaudia Schifferle als jüngste Künstlerin an der documenta 7 teil, sie ist Mitbegründerin der Frauenband 'Kleenex' (später
'Liliput') und erhält 1988 den Preis für Junge Schweizer Kunst der Zürcher Kunstgesellschaft. Die Malerin, Bildhauerin, Musikerin schreibt auch literarische Texte und Songtexte. 1979 erschien im Eigenverlag Um des Reimes Willen könnt' ich einen killen. Nach Allüren (Nachbar der Welt Verlag, 1984) erscheint in der Edition Patrick Frey mit Eingeblaut zum zweiten Mal ein Buch von Klaudia Schifferle. Eingeblaut vereint eine Auswahl von kurzen Gedichten,
die alle in den letzten achtzehn Jahren entstanden sind. Zart schwebende und virtuos gewobene Kompositionen, die das Seltsame und das Wunderbare herbeirufen, ohne vergessen zu lassen, was die Wortbilder dieser ungewöhnlichen Künstlerin auszeichnet: ihr hintersinniger Charme, der abgründige, ja kosmische Humor, eine paradoxe Erfahrung des Alltäglichen. Hoch musikalisch und poetisch. Schön dosierte Wort-Elixiere für die blaue Stunde.
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