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Marie-Luise Könneker findet, altersgemäss, Zeit aufzuräumen.
Viel im Lauf der Jahrzehnte Angesammeltes will noch einmal angeschaut, geprüft, dokumentiert und allenfalls aufgehoben und weitergegeben werden. Die Autorin versucht, schreibend und collagierend, ein Stück weit Bilanz zu ziehen und Abstand zu gewinnen von vergangenen Dingen und Festlegungen.
Sie beschäftigt sich seit langem mit der Thematik des Hauses, praktisch und theoretisch, und bezeichnet sich selbst unerschrocken als HausFrau und Autorin und hinterfragt die Degradierung des Begriffs Hausfrau.
Dem Grundsatz »schonungslos in der Analyse, freundlich in der Strategie« folgend möchte sie in diesem Buch nicht Kritik und Verlust in den Vordergrund stellen, sondern versuchen zu zeigen, dass an den Rändern des Konsumismus nicht nur Elend und Prekariat lauern, sondern wie und warum etwa bewusste Enthaltung, die von ihrer Generation formulierte »Konsumverweigerung«, das Leben durchaus bereichert und wie gerade in Nischen Neues entstehen kann.
Sie geht den Möglichkeiten einer alternativen Ökonomie nach, setzt sich mit dem aktuellen Trend des Minimalismus und der Aufräum-Methodik von Marie Kondo auseinander, denkt nach über den Begriff des Aufhebens und die Kunstform der Assemblage ...
Das Buch versucht in aller Knappheit des Textes einen weiten Horizont zu beleuchten, die Fotos von Ernst Fischer sind nicht illustrativ gemeint, sondern zeigen auf der Bildebene eine Art »Poetologie des Raumes«, wie sie das gleichnamige Werk von Gaston Bachelard wahrzunehmen lehrt.
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