Eine Textlinguistische Untersuchung
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 1.3, Justus-Liebig-Universität Gießen (Slavistik), Veranstaltung: Textlinguistik im Russischen, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einführung in die Thematik der Textlinguistik
Die Problematik Texte textlinguistisch zu interpretieren, wurde erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts erforscht. Disziplinen, die sich bis dahin ebenfalls mit Texten und ihren Eigenschaften auseinandersetzten waren die Rhetorik, die Stilistik, die Erzählforschung und die Gattungslehre innerhalb der Literaturwissenschaft. Doch keine Form der eben Genannten ging tief genug in die Thematik "Text" und seine Strukturen hinein. Aus diesem Defizit entwickelte sich die Textlinguistik. Die Textlinguistik hat allgemein betrachtet vier große Problembereiche. Sie untersucht zunächst die Textualität und klassifiziert Texte im Rahmen einer Texttypologie. Des weiteren beschäftigt sich die Textlinguistik mit dem Problem einer textlinguistischen Integration von Stilistik und Rhetorik und betrachtet interdisziplinär orientierte Forschungen zur Textverarbeitung und Verständlichkeit. ( Bußmann 1990 S. 779)
2 Textlinguistische Untersuchung des Tagebucheintrages vom 7. Februar 1935 und Aufarbeitung Trotzkijs bisherigen Lebens
Das Bewusstsein also darüber, dass die heutige Textlinguistik den Begriff "Text" nicht mehr nur als "Abfolge von Sätzen und damit als Einheit des Sprachsystems" versteht, sondern als "kommunikative Einheit" gesehen wird, stellt die Grundlage meiner folgenden Interpretation dar. Es gibt nur sehr wenige Versuche einer textlinguistischen Interpretation von Tagebucheinträgen. Genau aus diesem Grunde habe ich mir den Text "Tagebuch ohne Regel" aus Leo Trotzkijjs Tagebuch zur Interpretation herangezogen. Tagebuchaufzeichnungen sind schon seit " frühesten -geistig- gesellschaftlichen Gruppen Europas zu finden. Meist waren es zunächst Tagesberichte über die Gnädig- oder Ungnädigkeit der Götter und Könige. Es wurden jedoch nicht nur Tatsachen in Form von einer Chronik, sondern auch "subjektive[n] Wertungen und eigene[n] Betrachtungen" (S. 16 Z.30f ) vorgenommen. Im Laufe des historischen Wandels spielten Subjektivität und eigene Empfindungen eine immer bedeutendere Rolle. Aus diesem Grund schrieb der russische Revolutionär und sowjetische Politiker Leo Trotzkij seine Tagebücher. [...]
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