Ein Wort über die Pflegung und Erhaltung der Forsten und der Bauern im Sinne einer höheren d.h. menschlichen Gesetzgebung
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»Der Mensch soll die Erde, seine Natur, so verwalten und regieren, daß das Schöne und Gute in ihr bleiben und wachsen könne.«
»Gewöhnlich ist der Mensch, der Zerstörer oder der Versäumer,
schuld, wenn ein früher durch seine Fruchtbarkeit gepriesenes
Land später als ein unfruchtbares und schlechtes Land
gescholten wird. Der Mensch kann durch seine Unwissenheit
oder Ruchlosigkeit den Stürmen oder Sonnenstrahlen zu viele
Gewalt geben, er kann die Regen vom Himmel sogar und alle
fruchbtbare Dünste ableiten von seinem Land, ohne daß er
seiner Thorheit inne wird. Und ist solches einmal geschehen,
dann mag er Himmel und Erde vergebens anrufen, kein Gott
giebt ihm den verlornen Segen wieder.«
»Ich glaube vielmehr, daß, wenn die Natur nicht von Anfang an
unfruchtbar und des Tragens und Hervorbringens unfähig war,
ihre einmal eintretende überwiegende oder gänzliche
Unfruchtbarkeit immer von der Ungeschicklichkeit oder
Sorglosigkeit des Menschen verschuldet ist.«
»Bäume ziehen Nässe und Regen an.«
»Wer den Ländern die Wälder auszieht und besonders wer die
Berge und Höhen entwaldet, der beraubt den Menschen an
seinem köstlichsten Teile.«
»Die Natur behauptet ewig ihr Recht: was der Mensch zu
künstlich machen will, gedeiht nicht.«
»Und wäre denn die Mehrmacherei oder Plusmacherei der
Menschen in jenem eben getadelten Sinn wirklich das Höchste
und Erste, wonach ein Staat streben und jagen müßte, so wird
sie wahrlich durch die Abwaldung der Höhen und Berge und
die Verwüstung und Verhäßlichung der Natur nicht erreicht,
denn wann die Verwüstung vollendet sein wird, werden die
Menschen verschwinden, die so lange mitgelebt und mitzerstört
haben, als es etwas zu leben und zu zerstören gab.«
»Weil der Mensch in gewissen Epochen des gesellschaftlichen
Zustandes und der menschlichen Bildung und Entwicklung
anfängt, die Natur zu zerstören und zu verderben ohne Sinn
und Kunst, so muß er das mit Sinn und Kunst wieder gut machen.«
E. M. Arndt, 1815
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