»Ein Volk steht auf - und geht zum Arbeitsamt«
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»Ein Volk steht auf - und geht zum Arbeitsamt« notiert die Frankfurter Rundschau am 2.7.1991. In der Literatur über die Treuhand-Anstalt (1990-1994) kommt bislang die wichtigste Perspektive zu kurz, die der betroffenen Menschen. Ihr Protest und ihr Widerstand gegen die Schließung von Tausenden von Betrieben sind kaum ins öffentliche Bewusstsein gedrungen.
Auf zwei Jahrhundert-Ereignisse - friedliche Revolution und deutsche Wiedervereinigung - folgte 1990 der Absturz ins Bodenlose. Der Prozess der Transformation kostete Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz, ihre Lebensgrundlage und vielfach auch ihre Würde. Die »Treuhand«, von der Volkskammer der DDR noch als »Anstalt zur treuhänderischen Verwaltungs des Volkseigentums« und damit Hüterin der Interessen der Bevölkerung gedacht, agierte gegen die Menschen. Von Beginn an erwies sich die Staatsholding als Fehlkonstruktion.
Hermann Vinke lässt die Betroffenen zu Wort kommen, die oft über Jahre hinweg mutig und entschlossen für den Erhalt von Arbeitsplätzen gekämpft haben. Sie sind Zeitzeugen der jüngsten deutschen Geschichte, die 30 Jahre später endlich das ehrliche Eingeständnis verdienen, dass damals etwas grundlegend schief gelaufen ist. Die Geschichte der Treuhand von unten ist überfällig.
Nach einer Einleitung mit einer kurzen Rückblende auf 40 Jahre DDR werden Akteure vorgestellt, mit denen der Autor über ihre Lebensgeschichten und Erfahrungen mit der Treuhand gesprochen hat. Am Schluss stellt der Autor Überlegungen für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft Ostdeutschlands vor.
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