Ein runder Tisch mit scharfen Ecken
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Die beiden Autoren - der eine damals SPIEGEL-Korrespondent, der andere Diplomat und Mitglied der Bonner Verhandlungsdelegation - schildern die Abläufe, Wider- und Einsprüche und das glückliche Ende auf dem Weg zur deutschen Einheit "so rastlos und atemberaubend, dass man das Leseerlebnis nur ungern unterbricht", schreibt Ex-Außenminister Sigmar Gabriel in seinem Vorwort zur Neuauflage des Buches. Kiessler und Elbe konnten nicht nur auf enge persönliche Kontakte zu den Schlüsselakteuren des "Zwei-plus-Vier"-Prozesses zurückgreifen, auch interne Informationen waren ihnen deshalb zugänglich.
In der aktualisierten Neuauflage ziehen die Autoren die Bilanz aus drei Jahrzehnten, in denen das vereinte Deutschland seine neue Rolle suchte. Die Einheit hat Deutschland stärker verändert als angenommen. Viele Erwartungen an die neue Mittelmacht in der Mitte Europas und Hoffnungen auf eine dauerhafte und stabile Friedensordnung blieben unerfüllt. Der Krieg kehrte nach Europa zurück, zu einer von Henry Kissinger befürworteten "strategischen Partnerschaft" zwischen den USA und Russland ist es nicht gekommen, die globale Unordnung prägt die Weltpolitik. Deutschland kämpft mit dem Dilemma, zu groß für Europa und zu klein für die Welt zu sein.
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