Ein Doppelgänger
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Theodor Storm: Ein Doppelgänger
Storms späte Novelle vom Doppelgänger - ein Jahr vor seinem Tod entstanden - schildert das Schicksal des Proletariers John Hansen, der nach Verbüßung einer Haftstrafe in der Vollzugsanstalt Glückstadt als John Glückstadt stigmatisiert wird und schließlich in einer Gesellschaft scheitert, die jede Resozialisierung verweigert. Ein zeitgenössischer Rezensent befand: »Die ganze Not der Wirklichkeit von 1887 und 1888 schreit aus diesem mit klassischer Meisterschaft ausgeführten Zeitbild uns entgegen.«
Erstdruck in: Deutsche Dichtung (Stuttgart), Bd. 1, 1886, Heft 1-6.
Vollständige Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.
Herausgegeben von Karl-Maria Guth.
Berlin 2015.
Textgrundlage ist die Ausgabe:
Theodor Storm: Sämtliche Werke in vier Bänden. Herausgegeben von Peter Goldammer, 4. Auflage, Berlin und Weimar: Aufbau, 1978.
Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.
Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Vladimir Egorovic Makovskij, Der Gefangene, 1879.
Gesetzt aus Minion Pro, 11 pt.
Über den Autor:
1817 in Husum als Sohn eines Advokaten geboren, tritt Theodor Storm nach dem Studium in Kiel und Berlin zunächst in die väterliche Kanzlei ein und schlägt später die Richterlaufbahn ein. Bereits mit 17 erscheint ein erstes Gedicht im »Husumer Wochenblatt«. Storm schreibt zeit seines Lebens neben seiner bürgerlichen Karriere. Nach seiner Pensionierung 1880 entstehen in seinem Alterswohnsitz in Hademarschen zahlreiche Novellen, darunter seine heute wohl bekannteste, »Der Schimmelreiter«, der im Mai 1888 erscheint bevor Theodor am 4. Juli an Magenkrebs stirbt. Seiner norddeutschen Heimat verpflichtet, die ihn thematisch und stilistisch prägt, ohne dass er in Heimatdichtung verfällt, ist Storm einer der bedeutendsten Vertreter des poetischen Realismus.
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