Ein Adelsnest
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In der Reihe »Klassiker in neuer Rechtschreibung« gibt Klara Neuhaus-Richter die 10.000 wichtigsten Bücher der Weltliteratur in der empfohlenen Schreibweise nach Duden heraus.
Iwan Turgenew: Ein Adelsnest
Der 1859 erschienene Roman erzählt die Geschichte des jungen Adligen Lavretsky, der nach vielen Jahren im Ausland auf sein Gut in Russland zurückkehrt und dort mit einer sich wandelnden russischen Gesellschaft konfrontiert wird, in der der Adel im Spannungsfeld zwischen westlicher Kultur und Slawophilie seine Position in der Gesellschaft sucht. Turgenews realistisches Bild des russischen 19. Jahrhunderts stellt die moralischen und gesellschaftlichen Konflikte der Zeit dar. Der Autor zeigt präzise auf, wie die Welt des Adels durch politische Umbrüche bedroht wird und wie die Mitglieder der Oberschicht mit diesen Herausforderungen umgehen. Seine einfühlsame Sprache und seine genaue Beobachtungsgabe machen diesen Roman überdies zu einem zeitlosen Porträt menschlicher Beziehungen im Spiegel gesellschaftlicher Konflikte.
Erstdruck in der russischen Literaturzeitschrift »Sowremennik« im Januar 1859. Hier in der Übersetzung von Paul Fuchs, Leipzig, Verlag von Christian Ernst Kollmann, 1862, erschienen unter dem Titel »Das adelige Nest«.
Neu herausgegeben und mit einer Biografie des Autors versehen von Klara Neuhaus-Richter, Berlin 2023.
Umschlaggestaltung von Rainer Richter unter Verwendung einer Porträtzeichnung von Josefine Weinschrott.
Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
Henricus - Edition Deutsche Klassik GmbH
Über den Autor:
1818 in Orjol, etwa 350 km südwestlich von Moskau, in eine sehr wohlhabende Adelsfamilie hineingeboren, studiert Iwan Sergejewitsch Turgenew Literatur in Moskau und St. Petersburg bevor er ab 1838 ausgedehnte Studienreisen durch Westeuropa unternimmt. Zu dieser Zeit erscheinen seine ersten Gedichte im Druck. 1841 kehrt er zurück nach Russland, übernimmt kurzfristig eine Stellung als Beamter in St. Petersburg und kehrt schließlich auf das Gut seiner Familie zurück. Der lyrische Grundton seiner Novellen verhilft ihm rasch zu einem hohen Bekanntheitsgrad, seine liberale Weltanschauung hingegen führt ihn zwischenzeitlich in die Verbannung. Nachdem er die Leibeigenen seines Gutes freigegeben hat, verlässt er 1855 Russland dauerhaft und lebt in Deutschland, überwiegend in Baden-Baden, und Frankreich als aktives Mitglied des literarischen Jet Sets seiner Zeit. Neben seiner literarischen Begabung ist Turgenew ein brillanter Schachspieler und Turnierausrichter. Mit Iwan Sergejewitsch Turgenew stirbt am 3. September 1883 in der Nähe von Paris einer der bedeutendsten Vertreter des russischen Realismus an einem Krebsleiden.
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