Eigentumsbildung und Altersvorsorge bei Angehörigen des selbständigen Mittelstandes
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Die eigentumspolitische Diskussion hat sich in der Bundesrepublik an der Beob achtung entzündet, daß die Vermögensbildung "der Arbeitnehmer" nach wie vor hinter der der Unternehmer zurückbleibt, "die Armen werden zwar nicht mehr ärmer, aber die Reichen immer reicher", so heißt es 1. Solche Pauschalurteile über ganze Bevölkerungsgruppen werden jedoch der Wirk lichkeit nicht gerecht. Nicht die gesamte Arbeitnehmerschaft, sondern nur ein Teil dieser Gruppe läßt in seiner Vermögensbildung zu wünschen übrig 2, und ebenso wenig kann davon die Rede sein, daß alle Unternehmer nennenswerte Vermögens zuwächse erzielten. Ein Teil der Selbständigen ist im Gegenteil gar nicht in der Lage, eine hinreichende Eigentumsbildung zu betreiben. Man erliegt leicht der Täuschung, bei den Begriffen "selbständig" oder "Mittel stand" an den überbeschäftigten Bauunternehmer oder die florierende Rechts anwaltspraxis zu denken. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Nur ein Viertel aller Selbständigen hat mehr als drei Beschäftigte, über ein Drittel aller Selbständigen hat Nettoeinkünfte von weniger als 800 DM im Monat, und fast ein Drittel aller Selbständigen erklärte unseren Interviewern, sie würden ihre Selbständigkeit gerne aufgeben, wenn sie sie gegen eine gleichwertige Angestellten-Position vertauschen könnten.
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