Eid und Wahrheitssuche
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In Mittelalter und früher Neuzeit ließen Herrschaftsträger und Institutionen in Ortschaften, in denen sie Rechte und Ansprüche besaßen, häufig Befragungen vornehmen. Anhand ganz unterschiedlicher Verfahrensformen verlangten sie dabei rechtsrelevante Auskünfte von Vertretern der Gemeinden. Diese mußten unter Eid 'wahrheitsgemäß' auf genau formulierte Fragen antworten, und ihre Aussagen wurden schriftlich festgehalten. Die Beiträge in diesem Band verdeutlichen verschiedene Aspekte solcher 'Befragungen': ihre Einbindung in das soziale Leben der Gemeinden, die Interaktionsformen zwischen den Gemeinden und ihrer 'Herrschaft', die Funktionen von Schriftlichkeit in diesem Zusammenhang und die Auswirkungen von Befragungspraktiken auf Prozesse der Normeninternalisierung und Sozialdisziplinierung.
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